Ein literarisches Trüffelstück

(in: Aachener Zeitung 19.3.2012)

Christoph Leuchter stellt seinen ersten Roman „Letzter Akt“ vor

Aachen. Mit Spannung war er erwartet worden: Der Aachener Autor Christoph Leuchter präsentierte sein Erstlingswerk „Letzter Akt“ (wir berichteten), und lockte damit zahlreiche Literaturfans in die Buchhandlung Schmetz am Dom. Von Haus aus studierter Musikwissenschaftler und Germanist, unterrichtet Leuchter mittlerweile Kreatives Schreiben an der RWTH. Als Musiker gastiert er mit seiner Band regelmäßig auf Bühnen in der Region. In seinem Debütroman – einer Mischung aus Kriminalgeschichte und spannender Charakterstudie – huldigt Leuchter jetzt mit viel erzählerischer Lust der Toskana und ihren Menschen.

Die launige Einführung in den Leseabend hat Gastgeber Walter Vennen übernommen. „Auf sechs Monate bekommen wir hier etwa 120 Romane herein. Dabei ist manches von dem gelinde gesagt nicht auszuhalten. Dann aber gibt es grandiose Erlebnisse, die Trüffel-Momente“, zwinkert Vennen, und blickt zu seinem Gast herüber: „Christoph Leuchters Buch ist so ein Trüffelstück.

“In seiner Lesung rechtfertigt Leuchter den Zuspruch in der Buchhandlung voll und ganz. Der Verkaufsraum ist so gut gefüllt, dass die Temperaturen ins Mediterrane ansteigen. Oder liegt es doch an der lustvollen Fabulierkunst Leuchters, der auch den einen oder anderen Lacher heraufbeschwören kann? Harald Claßen baut obendrein mit Klarinette und Akkordeon kleine Klangbrücken zwischen den gelesenen Szenen. Leuchters Schritt auf den Büchermarkt scheint alles andere als ein Schnellschuss gewesen zu sein. Der Mann hat sich Zeit genommen, um die Charaktere zu vertiefen und zu schärfen. Eingebettet in die skurril-spannende Umgebung eines toskanischen Dorfes ist eine Kriminalgeschichte mit biografischen Spitzen entstanden, mit der Leuchter längst nicht nur im teilzeit-mediterranen Aachen für besondere Literaturmomente sorgen könnte. Am Ende brandet herzlicher Applaus auf für die unterhaltsame „Aufwärmrunde“. (alba)