AZ/AN 30.9.2010

Starke Wirkung mit „Wo du bist“

Christoph Leuchter hat CD mit eigenen Songs veröffentlicht, die mit erstaunlicher Ehrlichkeit und Authentizität nach dem Herz des Hörers greifen.

Von Sebastian Dreher

Würselen. Gute Musiker erkennt man daran, dass sie mit kleinstem Equipment und auf engstem Raum maximale Wirkung erzielen können. „Wir haben unsere Musik und die Instrumentierung so konzipiert, dass wir theoretisch hier in der Küche spielen könnten“, beschreibt Christoph Leuchter sein neues Projekt. Der Leiter des Neuen Chors Würselen hat sich mit der Aufnahme seiner eigenen Songs einen lang ersehnten Wunsch erfüllt.

Mit Markus Butz am Schlagzeug, Manes Zielinski am Bass und Franz-Josef Ritzerfeld an Gitarre und Percussion hat der Songschreiber, Sänger und Pianist einige der besten Musiker der Region um sich geschart. Dazu kommt Harald Claßen, der neben Saxophon und Klarinette auch noch Akkordeon spielt und dem Sound den letzten Schliff gibt.

Raffinierte Textzeilen

Kompakte Songs mit deutschen Texten, die mit einer erstaunlichen Ehrlichkeit und Authentizität nach dem Herz des Hörers greifen. Raffinierte Textzeilen lassen an Reinhard Mey denken, wohingegen die Musik in bester „Element of Crime“-Manier Elemente aus Chanson, Jazz und Klassik verbindet. Das mit Besen gespielte Schlagzeug und die intelligent aufgebauten Spannungsbögen geben dem Album einen ganz eigenen Charakter, der sogar Konzept sein könnte. Mit „Wo du bist“ präsentiert Christoph Leuchter ein Album, das die besten Elemente vieler Musikstile nimmt und neu gemischt in konzentrierten Dosen ausstößt.

Ausschnitte und Konzert

Dabei ist die Musik nur eine Seite in Leuchters Schaffen. Der promovierte Germanist gibt Kurse in angewandter Text- und Literaturwissenschaft sowie kreativem Schreiben an der RWTH Aachen.

Als Schriftsteller hat der Vater dreier Kinder für seinen ersten Roman „Mit vereisten Augen“ Stipendien des Literarischen Colloquiums Berlin, des Kultusministeriums Nordrhein-Westfalen und des Berliner Senats erhalten. Sein zweites Werk hat er soeben beendet. In „Amelies Abschiede. Eine Lügengeschichte“ sucht eine junge Frau nach ihrer Identität und verstrickt sich dabei in eine Liebesaffäre ihres Vaters, die ihre bisherige Welt ins Wanken bringt.

„Momentan freue ich mich sehr auf die anstehenden Konzerte mit der Band“, sagt Leuchter. Am 1. Oktober zeigt Leuchter im Rahmen der „Nacht der offenen Kirchen“ Ausschnitte aus dem aktuellen Programm (St.-Paul-Kirche, Aachen, 21 Uhr). Am 9. Oktober um 20 Uhr folgt ein komplettes Konzert im Zinkhütter Hof in Stolberg.