Blues im April

Christoph Leuchter & Band
Blues im April
04.06.2009 - 20:00 Uhr
Franz Aachen

Den Novemberblues kennt jeder. Wenn sich graue Nebel aufs Gemüt legen, alles schwer und endlich erscheint. Aber Blues im April? Wenn der Winter zur Erinnerung wird. Christoph Leuchter hat ihn, den Blues im April. Dabei macht der Mann gar keinen schwermütigen Eindruck ?

„Blues im April“ ist ein Song von Christoph Leuchter. Ein sehr emotionaler. Ein wunderschöner. Ein Song zwischen Melancholie und Entschiedenheit. „Ich mal’s auf Papier, und ich hämmer’s ins Klavier – bin nie fertig mit dir.“ Und auf einmal findet man sich in der französischen Hauptstadt wieder, der Stadt der Liebe, der Träume, der Sehnsüchte: „Die Schatten werden lang in Paris dann und wann.“

Christoph Leuchter: Der Songschreiber, Pianist und Sänger liebt die Emotionen. Ohne das an die große Glocke zu hängen. Ohne damit hausieren zu gehen. Aber angesichts seiner Texte kann er es nicht verleugnen. Denn die stecken voller Gefühle. Keine Gefühlsduselei, wohlgemerkt! Selten direkt und eindeutig, eher verschlüsselt, lassen sie dem Zuhörer mit ihrer poetischen Sprache Raum für eigene Bilder im Kopf.

Und die Musik? Irgendwo an der Schnittstelle zwischen Jazz und Chanson, Blues und Rock. Dafür sorgt die Band: Handgemachte, akustische Musik mit sehr persönlicher Note. Dabei ist die Bandbreite enorm – nicht nur, weil Harald Claßen ständig zwischen Klarinette, Saxophon und Akkordeon hin- und herwechselt.
Und irgendwie klingt dann selbst der melancholischste Titel wieder fröhlich, wenn Gitarre und Bass wunderbar grooven, wenn die Schlagzeug-Besen über die Felle tänzeln, wie bei „Tänzerin“: „Alles dreht, wenn du tanzt.“

Luftige Arrangements, manchmal fast ein bisschen südländisch. Eins sollte also auch an diesem Abend nicht zu kurz kommen: die Lebensfreude. Von wegen Novemberblues!

Christoph Leuchter: Gesang, Piano
Franz-Josef Ritzerfeld: Gitarren
Markus Butz: Schlagzeug
Manes Zielinski: Bass
Harald Claßen: Saxophon, Klarinette, Akkordeon