Ein Drama, das niemanden kalt lässt
(in: Literaturmarkt.info, 4.11.2013)
Zwei Wochen nach der Beerdigung ihres Vaters findet Amelie in dessen Schreibtisch einen Brief seiner Geliebten. Helen heißt die Unbekannte, mit der der Verstorbene jahrelang eine heimliche Affäre hatte und seine Frau betrog. Amelie beginnt zu zweifeln, ob sie ihren Vater wirklich gekannt hat, und will um jeden Preis herausfinden, was für ein Mensch er war und wer die geheimnisvolle Helen ist. Die Suche führt die junge Frau zu Jack. Er ist der Einzige, der Licht in dieses Dunkel bringen und Amelies Fragen beantworten kann. Doch die Wahrheit erweist sich schon bald als bittere Lüge, die plötzlich alles zu zerstören droht. Amelies Leben gerät mit einem Mal vollkommen aus den Fugen.
Freund Jan kann Amelie in dieser schweren Zeit nicht helfen. Statt sich mit ihr in die Abgründe der menschlichen Seele zu begeben, macht er Amelie mit seiner Eifersucht das Leben unnötig schwer und lässt sie an ihren Gefühlen für ihn zweifeln. Erst als sie schließlich ein Manuskript mit dem Titel "Amelies Abschiede" in verschiedenen Variationen findet, bricht die Wirklichkeit über die junge Frau herein. Endlich erfährt sie, bei wem es sich um Helen handelt und ob sie tatsächlich die leibliche Tochter ihres Vaters ist. Kurz vor seinem Tod hat er nämlich behauptet, er wäre es nicht. Allem Anschein nach hütete nicht nur Amelies Vater ein dunkles Geheimnis, sondern auch ihre Mutter ...
Packend, emotional und einfach brillant - "Amelies Abschiede" bedeutet ein Vergnügen, das garantiert niemanden kalt lässt. Christoph Leuchter ist hier ein ergreifendes Drama voller Gefühl und Sinnlichkeit gelungen und beweist einmal mehr, dass er zweifellos zu den besten Autoren Deutschlands zählt. Man fühlt sich wie in den Bann gezogen von solch großartiger Kurzweil und kann sich partout der Sogwirkung dieser Lektüre nicht entziehen. Man vermag es kaum in Worte zu fassen, wie unglaublich gut dieses (Lese-)Erlebnis ist. Das versteht man unter einem hollywoodverdächtigen Genuss, der beim Leser für eine angenehme Gänsehaut am ganzen Körper sorgt. Oder, um es anders zu beschreiben: Seufz!
Christoph Leuchter schreibt Geschichten, die für die Sinne eine einzige Versuchung sind, und schafft mit seinen Worten Literatur zum Verlieben. Sein neuer Roman "Amelies Abschiede" ist Poesie, die den Leser tief im Herzen berührt und kein Augen trocken lässt. Eben Unterhaltung, die schlichtweg traumhaft schön ist.
Susann Fleischer 04.11.2013