AZ/AN 25.01.2011

Mit poppigen Songs im jazzigen Gewand

Christoph Leuchter gastiert am 5. Februar im Alsdorfer Energeticon: Intelligente Texte, erstklassige Band und ein literarisch begabter Bandleader. Debütalbum „Wo du bist“ strotzt vor Lebensfreude. Intensives Zusammenspiel.

Von Sebastian Dreher

Würselen. „Tut mir leid, bin nicht der Kaiser von China, tut mir leid, hier ist nicht Hollywood.“ Nein, hier ist nicht Hollywood, hier ist Würselen. Aber auch hier ist Musik drin, und zwar nicht zu knapp. Christoph Leuchters Debütalbum „Wo du bist“ strotzt vor Lebensfreude und geizt dabei nicht mit intelligenten deutschen Texten, mal zum Schmunzeln, mal zum Nachdenken. Die jazzige Instrumentierung mischt sich mit den poppigen Songs zu einer Melange aus Chanson, Liedermacher und Deutschrock, irgendwo zwischen Reinhard Mey und Stoppok, mit einem Schuss Element of Crime.

Markus Butz am Schlagzeug, Manes Zielinski am Bass, Franz-Josef Ritzerfeld an Gitarre und Percussion und Harald Claßen an Saxophon, Klarinette und Akkordeon – der Pianist und Sänger kann auf eine erstklassige Begleitband zählen. Mit der wird er am Samstag, 5. Februar, im Fördermaschinenhaus des Alsdorfer Energeticon ein Konzert geben und ein zweistündiges Programm bieten, das sich aus Liedern der CD und neuem Material zusammensetzt. „Das Fördermaschinenhaus ist der optimale Ort für das Konzert“, sagt Leuchter. „Tolles Ambiente, sehr atmosphärisch.“

Mit seiner Band hat Leuchter schon viele Konzerte bestritten, nicht nur innerhalb seines Soloprogramms, sondern auch mit dem Neuen Chor Würselen. Denn auch das von ihm geleitete Vokalensemble tritt mit den Musikern auf. „Wir haben ein intensives Zusammenspiel“, sagt Leuchter. „Wir kennen uns auch privat, über die Musik hinaus. Vielleicht ist deshalb die Stimmung zwischen uns so gut.“ Das merkt man der Truppe auch auf der Bühne an. Da lässt der Bandleader seinen Kollegen genug Platz zur Improvisation. In den Spielpausen wird schon mal die ein oder andere scherzhafte Geschichte erzählt. Mitunter rezitiert Leuchter auch aus seinen Romanen oder sonstigen literarischen Werken. Der promovierte Germanist ist nämlich nicht nur musikalisch tätig, auch als Autor kann er schon auf Erfolge zurückblicken. Sein Roman „Mit vereisten Augen“ hat Stipendien des Literarischen Colloquiums Berlin, des Kultusministeriums Nordrhein-Westfalen und des Berliner Senats erhalten. Ganz aktuell ist die Nachricht, dass Leuchter bei einem renommierten Verlag untergekommen ist, der seine zwei bislang fertig gestellten Romane 2012 und 2013 veröffentlichen will. „Leider kann ich noch nicht alles verraten“, sagt Leuchter. „Ich bin noch in den abschließenden Verhandlungen.“ Wer weiß, vielleicht gibt es am Konzertabend weitere Neuigkeiten zu berichten.